Videobericht: Diskussionsveranstaltung über Diskriminierung und Ausgrenzung – Aktionswoche gegen Armut 2016


[Datenschutz-Hinweis: Mit Anklicken des Videothumbnails/Start-Buttons stimmen Sie zu, dass Daten an Youtube übertragen werden.]

In Deutschland ist die Diskriminierung anderer auf Grund von Rasse, ethnischer Herkunft, Geschlecht, Religion, Weltanschauung, Behinderung, Alter oder sexueller Identität laut dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz verboten. Dennoch finden Diskriminierung und Ausgrenzung im täglichen Leben immer wieder statt.

Bei einer Veranstaltung von VbI, BiBeZ e.V., HD-net-Respekt und des Asyl-AKs Heidelberg im Gemeindesaal der Lutherkirche in Bergheim diskutierten am Dienstagabend im Rahmen der Aktionswoche des Heidelberger Bündnisses rund drei Dutzend Teilnehmer über die Themen Ausgrenzung und Diskriminierung.

Zu Beginn des Abends hielt Dennis Hebbelmann von der Uni Heidelberg bzw. dem Asyl-AK, einen Input-Vortrag über die psychologischen Hintergründe von Diskriminierungshandlungen. Darin veranschaulichte er, wie durch Kategorisierung, Steroetypsierung, Vorurteile und Eigenerfahrungen die Wahrnehmung über andere entsteht und sich im zukünftigen Verhalten der Menschen manifestiert. Seine Ausführungen verdeutlichte er anhand diverser Beispiele und Gedankenexperimente.

Jörg-Schmidt-Rohr vom VbI ergänzte den Vortrag im Anschluss mit einigen Meinungsstatistiken, die sich mit Rassismus und dem Eindruck der Befragten gegenüber anderen Menschengruppen beschäftigten. Aus den Statistiken liessen sich u.a. deutliche Vorurteile und Stereotypisierungen über bestimmte Bevölkerungsgruppen im Meinungsbild der Befragten ableiten.

Der Hauptteil des Abends bestand aus offenen Gruppendiskussionen. Hierbei tauschten sich jeweils 6-8 Leute pro Tisch über ihre Erfahrungen mit Diskriminierung und Ausgrenzung aus. Es entstand eine rege und breitgefächerte Diskussion über die Gründe und Folgen von Diskriminierung im Alltag. Zur Sprache kamen hier u.a. die Erfahrungen ausländischer Mitbürger, Behinderter, Arbeitsloser und kranker Menschen sowie der Einfluss der Medien auf die Meinungsbildung. Hierbei gab es durchaus eine Reflektion der eigenen selbstpraktizierten Abgrenzung gegenüber Anderen. Selbstkritisch wurde hier auch über den Umgang mit Betreuten in der sozialen Arbeit gesprochen.

Letztendlich haben auch die mediale Aufbauschung und die Heraushebung der Andersartigkeit bestimmter Gruppen massgeblichen Anteil an der alltäglichen Diskriminierung anderer, die oft auch unterbewusst abläuft.

Durch die Diskussion wurde u.a. klar, dass sich Diskriminierung und Ausgrenzung vorallem durch den Abbau von Vorurteilen und den direkten Austausch zwischen den Menschen vermindern lässt.

Alle Videoberichte der aktuellen Aktionswoche sind >> hier zu finden.

Videos der vorhergehenden Aktionswochen:
>> 2012
>> 2013
>> 2014
>> 2015

Weitere Informationen und das Programm der Aktionswoche ist zu finden auf der Website des Heidelberger Bündnisses gegen Armut und Ausgrenzung:
www.das-heidelberger-buendnis.de